Pop-Under-Ads sind in Form von Pop-Ups geschaltete Internet-Werbeanzeigen und mit ersteren gut vergleichbar. Der wesentliche Unterschied zwischen Pop-Up-Ads (von engl. to pop up = auftauchen und Ad für Advertising = Werbung) besteht darin, dass Pop-Under-Ads nicht im Vordergrund eines Browserfenster auftauchen, sondern verdeckt im Hintergrund, sodass User in den meisten Fällen Werbung anklicken, ohne diese vorzeitig wegklicken oder durch einen Pop-Up-Blocker blockieren lassen zu können.
Hintergrund
Pop-Up-Werbeanzeigen tauchen meist unvermittelt auf und bedecken zum Teil den ganzen Bildschirm, sodass sie den Blick des Internetnutzers auf den gerade abgerufenen Webseiten-Inhalt versperren. Da sich der Internetnutzer dadurch in der Regel sehr gestört fühlt, wird die Pop-Up-Werbung zwar zwangsläufig aufgerufen, jedoch weder angeklickt, noch vom Benutzer wahrgenommen. Stattdessen haben sich erfahrene Internetnutzer angewöhnt, Pop-Up-Werbung sofort wegzuschalten ohne sich deren Inhalt anzuschauen. Unterstützt wird diese Pop-Up-Aversion noch durch fast alle Browser, die fast standardmäßig sämtliche Pop-Ups blockieren.
Pop-Under-Ads sind aus angesichts der genannten Gegebenheiten aus zweierlei Sicht vorteilhaft. Zum einen wird der Internetnutzer nicht in seiner Aufmerksamkeit auf eine Webseite gestört und abgelenkt. Dadurch werden Pop-Under-Werbungen in aller Regel als wesentlich angenehmer empfunden als Pop-Up-Werbungen und nicht immer sofort weggeklickt.
Da die „versteckten“ Pop-Under-Ads wesentlich länger geöffnet bleiben, ergibt sich für die Entwickler von Pop-Under-Werbungen ein viel größeres Werbepotenzial. Zum einen, weil die Werbung viel länger geöffnet bleibt, und zum anderen, weil der Benutzer, der nun seine Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf den Webseiten-Inhalt gerichtet hat, diese mit größerer Wahrscheinlichkeit anklicken wird. Dass dem so ist, hat die wissenschaftliche Forschung bereits gezeigt.
Nichtsdestotrotz verfügen die meisten der vielgenutzten Browser auch über sogenannte Ad-Blocker, die auch Pop-Under-Ads blockieren.
Technologie
- Die Pop-Up- sowie die Pop-Under-Werbung basieren auf einem einfachen, 1997 entwickelten Java-Script, mit dem sich per Befehl Java-Applets aufrufen und einblenden bzw. im Hintergrund öffnen lassen. Mit dem Befehl window.open bzw. window.focus lassen sich dabei Pop-Ups bzw. Pop-Unders ausführen.
- Allerdings erlauben die meisten Browser die Ausführung des Befehls window.open nur, wenn per Mouse-Click auf einen bestimmten Inhalt geklickt wird. Ist dies nicht der Fall, werden Pop-Ups unmittelbar geblockt.
- Um dieses Hindernis zu umgehen, verfügen Pop-Under-Ads über eingebaute Tools zur Analyse des Mouse-Bewegungs-Verhaltens. Das heißt, dass untersucht wird, wohin der User die Mouse bewegt. Der Befehl window.open wird dann im Hintergrund ausgeführt, auch ohne dass der Internetnutzer eine Werbefläche bewusst angeklickt hat. Daneben existieren auch andere Arten und Technologien, um das Mouse-Bewegungs-Verhalten des Internetnutzers zum bewussten Aufrufen von Pop-Unders auszunutzen.